Dorf-Geschichte

Rückblick

Neu-Listernohl wurde Anfang der 60er Jahre am heutigen Standort neu erbaut. Grund hierfür war der Bau der Biggetalsperre. Das ehemalige Dorf Listernohl lag im Bereich des geplanten Stausees und musste somit nach einer mehr als 700-jährigen  Geschichte umgesiedelt werden.

Hintergrund der Umsiedlung

Zur Sicherung des Wasserbedarfs wurde bereits 1938 vom Ruhrtalsperrenverein (RTV) der Bau der Biggetalsperre zwischen Attendorn und Olpe geplant. Die Entwicklung und Ausführung dieses Projektes wurde jedoch durch den Zweiten Weltkrieg zunächst verhindert.

Der Bau der Biggetalsperre mit einem Volumen von insgesamt 172 Millionen Kubikmeter bedeutete, dass  das mittlere Biggetal zwischen Olpe und Attendorn überstaut und 2400 Menschen umgesiedelt werden mussten. Darunter das Dorf Listernohl, das größte von 25 Orten. Der Talsperrenneubau bestimmte somit den Umzug der Listernohler in ihre neue Heimat, den neuen Ort Neu-Listernohl.

Das neue Dorf entstand in den Jahren 1960-65 und hat heute rd. 1100 Einwohner.

Am 4. November 1965 wurden am Hauptdamm die Schieber geschlossen und die neue Talsperre wurde gefüllt. 

Heute kann man sagen, dass sich die Neu-Listernohler hier in der herrlichen Landschaft am Biggesee sehr wohlfühlen. 

Der Biggesee und die versunkenen Dörfer - aus der WDR - Reihe "Heimat flimmern"

"Mit 170 Millionen Kubikmetern ist der Biggesee die zweitgrößte Talsperre Nordrhein-Westfalens, in Deutschland die Nummer fünf. Nur eine Stunde vom Ruhrgebiet und dem Rheinland entfernt, ist der See eine der beliebtesten Freizeit- und Ausflugsregionen.

Doch wer hier badet, segelt oder taucht, denkt nicht an die versunkenden Dörfer. Vor dem Bau des Stausees mussten rund 2.750 Menschen ihre Heimat verlassen - Häuser, Höfe und Betriebe. Geologen, Ingenieure und die vielen hundert Arbeiter standen vor großen Herausforderungen auf einer der seinerzeit spektakulärsten Baustellen Europas.....mehr"

Der Film in der ARD-Mediathek